
VeröffentlichtinInspiration/5. Mai 2025
Einem Menschen zuzuhören ist die einfachste und wirkungsvollste Art, sich mit ihm zu verbinden. Und unsere Aufmerksamkeit das größte Geschenk, das wir ihm machen können.
Rachel Naomi Remen
in verschiedenen Räumen des Zuhörens und Sichzeigens habe ich mich in den letzten Wochen intensiv bewegt, als Sprechende, Lauschende und als Raumgebende.
Räume, in denen ich aussprechen kann, was mich gerade bewegt. Raum für meine Wahrnehmung und dabei gehört und gefühlt werden. Ohne Bewertung, ohne Aufforderung etwas zu tun und ohne irgendetwas ändern zu müssen.
In solchen Räumen kann ich immer wieder neu fühlen und erleben, wie wohltuend und verbindend das in mir wirkt. Verbindend mit mir und mit anderen Menschen, selbst, wenn sie unbekannt und unvertraut für mich sind.
Vielleicht magst du mal in dir und in der Welt schauen, wo und wie du verbunden bist. Und gleichzeitig in deinem Körper wahrnehmen, wo und wie sich die Resonanz mit Verbindung zeigt. Oder du magst dir einen Moment Zeit und Raum für dich nehmen und das Wort Verbindung aussprechen, laut oder in dich hinein. Lass dich überraschen, wie du es in dir wahrnimmst.
Meine Wahrnehmung: In mir weitet sich der Raum für mich selbst. Ich werde durchlässiger, ruhiger und fühle ein angenehmes Kribbeln von Lebendigkeit und Freude im Körper. Spannung löst sich in mir und ich kann wieder mehr spüren, dass die Erde mich trägt.
Wenn ich mich zeige mit dem, was mich gerade beschäftigt, wo ich herausgefordert oder wo ich unterstützt bin und ein Mensch oder mehrere Menschen mir mit offenem Herzen und vielleicht auch mit „Ganzkörperaugen“ lauschen, dann geschieht Verbindung. Sie entsteht durch Gehört-, Gesehen- und Gefühltwerden und schafft durch die Wahrnehmung dessen, was ist, Raum für Veränderung.
Ein Satz, der sich vor kurzem in mir formte:
„Wie wäre es, wenn wir die Energie, die wir in den Widerstand gegen das, was ist, investieren, für den Veränderungsprozess nutzen, der natürlicherweise aus der Wahrnehmung dessen, was ist, entsteht?“
Braucht es für das Wahrnehmen und Aussprechen dessen, was ist und was mich bewegt, sichere Räume (englisch: safe spaces)?
Darüber habe ich in einem Onlinetreffen mit Kolleg*innen gesprochen. Und es kam der Impuls, dass wir viel eher brave spaces, also mutige Räume brauchen.
Räume, in denen ich mich zumuten, meine Wahrheit aussprechen kann, auch wenn sie weder der gesellschaftlich tolerierten Meinung entspricht, noch konform ist mit der Gruppe, in der ich mich gerade bewege.
Wie hört sich das für dich an?
Spürst du eine Resonanz in deinem Körper?
Bei mir entsteht ein freudiges Gefühl im Solarplexus, eine kleine, feine, kribbelige Aufregung im ganzen Körper. Wie wenn eine Sehnsucht, die ich schon lange habe, ein wenig Gehör bekommt.
Wie nährend, dass ich diese Räume immer wieder für mich habe und sie auch anderen anbieten kann. Aufmerksamkeit für das, was ist. Denn Wandel kann nur geschehen, wenn ich mich zuerst dem ganz zuwende und spüre, was gerade ist.
Wie ist es, wenn uns dafür ausreichend sichere und gleichzeitig mutige Räume zur Verfügung stehen?
Genau das wünsche ich dir und uns:
Mutige Räume, in dir und in der Welt und immer wieder die Erfahrung, dass du gehört und gefühlt wirst, von dir selbst und in Verbindung mit anderen Menschen,
von Herzen
Patricia
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