Die Meisterin lässt die Erfahrung auftauchen und formt sie.

Lieber Mensch,

zurück aus einer intensiven Woche mit fast 400 Menschen und vielen bewegenden Prozessen und Erfahrungen, meine ich wieder etwas mehr meines „Wissens“ in mir verkörpert zu haben.

Obiger Satz und unsere Beschäftigung damit hat mich sehr berührt. Wie wenn etwas in mir an einen guten Platz gerückt ist. Sich etwas Geahntes, theoretisch Gewusstes in etwas Dauerhaftes verwandelt hat. Wie wenn etwas, anders kann ich es gerade nicht ausdrücken, Greifbares in mir räumlich Platz genommen hat.

Ich versuche hier noch etwas tiefer einzutauchen: Was die Welt und wir, als immanenter Teil davon, brauchen, ist eine gestaltende Haltung. Eine Haltung, die einverstanden ist, mit dem was und wie es ist und gleichzeitig aus diesem Sosein formt, anstatt von Außen etwas „draufzukleben“, was als Lösung oder Idee erscheint.

Denn nur, wenn wir Teil von dem sind, was ist, können wir Transformation kreieren. Ich empfinde es als eine Art Liebe, wenn ich das, was ist, sehe und in mir fühle. Weil das, was nicht gut ist im Leben, in der Welt, braucht uns, unsere Bewusstheit, unser Einlassen darauf, auch die tiefere Verbindung damit.

Und ich merke, wie sich etwas in mir beruhigt, wenn ich mir erlaube, als erstes zu spüren und nichts zu tun. Im Vertrauen darauf, dass sich das, was integriert, getan werden will oder kann, zeigen wird. Dass ich, wenn ich mich dem, was ist, „hingebe“, die Handlung, die Form oder das liebende Dasein dann daraus auftauchen wird.

So kann ich mein eigenes Gefäß weiter werden lassen, um der Energie, dem Fluss des Lebens, Raum zu geben. Und aus diesem „Teil des Lebensflusses sein“, Handlungen, Lösungen oder anderes zu schöpfen.

Hier kommt/kam bei mir häufig eine Stimme, die sagt(e): „Du machst es dir bequem!“, „So ändert sich ja nie was!“ oder „Wie soll das denn gehen?“ Und seit vergangener Woche kann ich sie leiser stellen oder ihr weich und freundlich begegnen. Mit dieser Gewissheit, die in mir Platz genommen hat. Ein verkörpertes Wissen, dass das Leben für mich ist. Und: hier fällt mein Blick auf eine Postkarte über meinem Schreibtisch, es macht mich seelenglücklich.

Wie fühlt es sich bei dir an?
Kannst du wahrnehmen, wie dein Gefäß geformt ist?
Wie ist es, wenn du dich dir und diesem Gefäß, dieser Struktur, egal, wie sie aussieht, zuerst mit Liebe zuwendest?
Und dir, wenn du magst, die Frage stellst:
Wie schaffe ich Raum für den Fluss des Lebens in meinem Leben?

So, das ist eine der Essenzen, der Schätze, die ich aus der Woche des Summer intensive Workshops mit Thomas Hübl mitgenommen habe. Ich freue mich, wenn es Resonanz bei dir gibt und antworte gerne auf Fragen oder Erfahrungen von dir dazu.

Grüße von Herzen aus meinem sehr feuchten Dorf in Südniedersachsen,

Patricia

Inspirationsmail vom 08.08.2023